EmpCo: Greenwashing-Stopp kommt, erste Gerichte urteilen bereits hart

EmpCo: Greenwashing-Stopp kommt, erste Gerichte urteilen bereits hart 1536 1024 Flustix

Europa ordnet Nachhaltigkeitsaussagen neu: Die EmpCo schafft Klarheit, Gerichte ziehen nach – und erstmals entstehen echte finanzielle Vorteile für Unternehmen mit belastbaren Nachweisen. Wer heute sauber dokumentiert, gewinnt morgen an Glaubwürdigkeit, Effizienz und Budget.

Die EmpCo schafft klare Linien und neue finanzielle Spielräume

Die 27 EU-Mitgliedstaaten setzen aktuell die Richtlinie „Empowering Consumers for a Green Transition“ (EmpCo, EU 2024/825) in nationales Recht um, Schlusstag: 27. März 2026. Parallel steigt der Druck von Verbraucherschützern und NGOs deutlich: Es wird zu viel geflunkert, und so landen immer mehr Greenwashing-Fälle vor Gericht, Strafsummen erreichen neue Rekordhöhen – und Unternehmen stehen in der Pflicht, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaussagen wissenschaftlich zu belegen.

Gleichzeitig erkennen viele Unternehmen, dass die EmpCo nicht nur Pflichten schafft, sondern echte wirtschaftliche Chancen eröffnet: Wer heute belastbare, unabhängige Nachweise nutzt, sichert sich bereits jetzt finanzielle Vorteile im sechsstelligen Bereich.

EmpCo erreicht Europas größte Märkte – Umsetzung im finalen Stadium

Die nationale Umsetzung schreitet in den größten EU-Volkswirtschaften sichtbar voran.
Deutschland hat einen Regierungsentwurf zur UWG-Änderung veröffentlicht. Italien hat den Gesetzgebungsakt verabschiedet und stellt belegbare Nachhaltigkeitsaussagen in den Mittelpunkt. Spanien legt mit dem Anteproyecto de Ley de Consumo Sostenible einen der umfangreichsten Ansätze vor. Polen passt das Verbraucherrecht an, während Dänemark mit Lovforslag L 147 die EmpCo direkt ins nationale Recht integriert.

Damit rückt der Stichtag, 27. September 2026, näher: Ab diesem Zeitpunkt müssen Nachhaltigkeitsaussagen wissenschaftlich, kontextbezogen und nachprüfbar sein.
Unternehmen, die sich rechtzeitig darauf einstellen, schaffen nicht nur Compliance, sondern auch einen glaubwürdigen Vorsprung gegenüber Behörden, Handelspartnern und Verbraucher:innen.

Greenwashing mit Konsequenzen – Gerichte setzen klare Signale

NGOs und Verbraucherschutz nehmen verstärkt ihre Überwachungs- und Korrektivfunktion wahr – Gerichte entscheiden schon heute entlang der EmpCo- und künftigen Green-Claims-Vorgaben:

  • In Frankreich erhielt Shein wegen unzulässiger Umweltversprechen eine Strafe von 40 Mio. Euro.
  • Auf europäischer CPC-Ebene musste die Getränkebranche (u. a. Coca-Cola, Danone, Nestlé Waters) ihre „100 % recycelt“- und „100 % recycelbar“-Claims überarbeiten.
  • Die italienische Behörde AGCM verhängte 1 Mio. Euro Strafe wegen Greenwashing.
  • In Deutschland treibt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine neue Klagewelle:
    • Das LG Frankfurt untersagte Apple die Bewerbung der Apple Watch als „CO₂-neutral“.
    • Das LG Bochum entschied gegen Deichmann wegen irreführender Nachhaltigkeitsaussagen.
    • Weitere über 30 Verfahren sind anhängig.

Wer vage, übertriebene oder unbelegte Nachhaltigkeitsversprechen nutzt, trägt erhebliche finanzielle und rechtliche Risiken.

EmpCo, PPWR, Green Claims Directive: Pflicht, Chance und Kostenhebel

Die PPWR verpflichtet Unternehmen dazu, Verpackungsbestandteile, Rezyklatanteile und Recyclingfähigkeit transparent zu dokumentieren. Genau diese Nachweise sind eine zentrale Grundlage der EmpCo und der kommenden Green Claims Directive (GCD).

Im EU-Bericht COM(2025) 871 final ordnet die Kommission die Green Claims Directive (GCD) ausdrücklich dem Arbeitsprogramm 2026 zu – ein deutliches Signal, dass die GCD als laufende Initiative weiterverfolgt und eng im Kontext der EmpCo verankert bleibt.

Unternehmen, welche die PPWR aktuell implementieren und die EmpCo wie auch die GCD jetzt einbeziehen, statt nacheinander einzuführen, vermeiden doppelte Prozesse.
Wer wartet, riskiert eine kostspielige Salami-Taktik-Einführung:
2025 PPWR, 2026 EmpCo, 2028 GCD – jedes Mal Datenhaushalte, neu Teams, neue System-Implementierungen, neuer Folgeaufwand – das kostet Geld.

EmpCo als geldwerte Chance: Steuerersparnisse und Boni realisieren

Parallel öffnen sich konkrete finanzielle Spielräume:

  • Spanien: Nachweislich zertifiziertes Rezyklat – etwa über flustix RECYCLED – senkt die Plastiksteuer von 450 €/t auf Verpackungen sofort und dauerhaft.
  • Frankreich: Das EPR-Bonussystem ermöglicht Boni zwischen 450 und 550 €/t für Verpackungen, ab Januar 2026 ausschließlich mit zertifiziertem Rezyklatgehalt.

Damit wird unabhängige, akkreditierte Zertifizierung zu einem wirtschaftlichen Hebel:
Sie stärkt Glaubwürdigkeit, verringert Greenwashing-Risiken und zahlt sich direkt aus – durch reduzierte Steuern, geringere Compliance-Kosten und spürbare Bonuszahlungen.

Fazit:

Die EmpCo verändert die Regeln der Nachhaltigkeitskommunikation – damit schafft diese gleichzeitig finanzielle Vorteile für Unternehmen, die früh handeln.
Wer PPWR-Umsetzung und EmpCo-Logik verbindet und belastbare, unabhängige Nachweise einsetzt, reduziert Risiken, spart Kosten und stärkt seine Position im Markt.

Über flustix

Die 2017 in Berlin gegründete Organisation bietet sechs unterschiedliche flustix-Siegel: Die flustix LESS PLASTICS – MIN. xx% PLASTIC-FREE-Siegel zeichnen in Zusammenarbeit mit anerkannten Prüflaboren und akkreditierten Zertifizierungsstellen das Gesamtprodukt sowie jeweils die Verpackung oder das Produkt aus. Produkte, die auf den Einsatz von Mikroplastik verzichten, werden mit dem Siegel PLASTIKFREI – Produktinhalt Mikroplastikfrei transparent gekennzeichnet. Das Siegel flustix RECYCLED zertifiziert Rezyklate, Halbzeuge und Produkte mit Rezyklat-Anteil aus u. a. Plastik, Metall & Glas. flustix RECYCLABLE kommuniziert unabhängig die Recyclingfähigkeit von Verpackungen. Die flustix-Siegel dienen als Orientierungshilfe für Verbraucher und unterstützen somit Unternehmen in einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensstrategie und sicherer Nachhaltigkeitskommunikation.