Großbritannien verschärft den Kampf gegen die Plastik-Flut: Seit dem 1. April gilt im Vereinigten Königreich die Plastiksteuer. Was das mit Bioplastik zu tun hat und wer am Ende die Rechnung dafür zahlt, erklärt flustix-Gründer Malte Biss hier im Blog – und im Interview mit dem Fachmagazin „neue verpackung“.
Der Facebook-Werbeclip einer vor allem bei jungen Leuten beliebten Hamburger Fastfood-Kette setzt voll auf den Nachhaltigkeits-Trend. Der Clip zeigt einen offensichtlich aus durchsichtigem Kunststoff bestehenden Getränkebecher. Darauf prangt der Schriftzug: „Not a plastic cup.“ Darüber steht: „Die Wahrheit ist: Unsere Becher werden auch aus Pflanzen gemacht.“ Und noch eine gute Nachricht obendrauf: „100 % biologisch abbaubar.“
Malte Biss, Gründer von flustix, hat zu solchen als nachhaltig anmutenden Einweg-Produkten eine klare Meinung. „Bioplastik geht zu 90 Prozent in die Verbrennung, denn solche Becher dürfen nicht in den Biomüll. Es gibt keine Sammelsysteme für so genanntes Bioplastik”, so Biss. Die Folge: Die mit hohem Energieaufwand hergestellten Artikel bremsen die Bemühungen um eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft aus. „Außerdem“, so Biss, „brauchen wir unsere Äcker jetzt und künftig noch umso mehr für die Produktion von Nahrungsmitteln – und nicht für Einweggeschirr.“
Für Biss ist es deshalb folgerichtig, dass die am 1. April in Großbritannien eingeführte Plastiksteuer mit Bioplastik keine Gnade kennt. Biss: “Auch Polymere, die als biologisch abbaubar gelten oder kompostierbar scheinen, zählen als Kunststoffe.“
Die britische Plastiksteuer als Vorbild für die EU? Welche Länder auch Vorreiter sind, für wen die Plastiksteuer teuer wird – das steht im Interview mit Malte Biss.