Deutsches Start-up erfindet Methode, um Polyester aus Textilien zu recyceln

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INNOVATIONEN

Polyesterhaltige Mischtextilien sind weit verbreitet, aber auch problematisch – denn bisher gab es keine praktisch umsetzbare Methode, um die Mischgewebe zu trennen und zu recyceln. Das könnte sich jetzt ändern: Ein deutsches Start-up hat erstmals eine Technologie vorgestellt, mit der aus gebrauchten Klamotten neues Polyester-Garn hergestellt werden kann.

„Das ist ein Durchbruch. Wir können riesige Mengen Abfälle vermeiden“

„Für uns und die Textilwirtschaft ist das ein toller Durchbruch. Wir können zukünftig riesige Mengen fossiler Rohstoffe und Energie sparen und Abfälle vermeiden“, sagt Carsten Eichert, geschäftsführender Gesellschafter von Rittec Umwelttechnik aus Lüneburg (Niedersachsen). Aktuell arbeite das Unternehmen mit Partnern aus der Textilwirtschaft und der Recyclingindustrie daran, „unsere Technologie im industriellen Maßstab einzusetzen“, so Eichert.

Recyceltes Polyestergarn in höchster Qualität

Um aus dem Mischgewebe von gebrauchten Textilien neues Polyester-Garn zu gewinnen, muss das alte Gewebe in seine Bestandteile zerlegt werden. Beim Polyester gelingt Rittec das mit der neuen Methode nach eigenen Angaben zu 95 Prozent – und zwar ohne großen Energieaufwand. „Die selektive Zerlegung des Polyesters in seine Grundbausteine erfolgt bei weniger als 160 Grad Celsius“, erklärt Rittec, „der ökologisch wie ökonomisch effiziente Prozess eliminiert Verunreinigungen und produziert neue Chemikalien, die in der Produktion neuer Polyesterfasern eingesetzt werden. Diese Fasern verfügen über die gleiche Qualität wie Neuware.“

Technologie reduziert CO2-Emissionen um 60 Prozent

Die Produktionsmethode spart nach Angaben von Rittec rund 60 Prozent an CO2-Emissionen ein. Dazu trägt auch eine in die Technologie integrierte Energierückgewinnungs-Methode bei, in der durch Prozess-Reaktionen freiwerdende Energie aufgefangen und wieder verwendet wird.

Verfahren funktioniert auch bei minderwertigem Verpackungsmüll

Die Technologie funktioniert auch bei Wertstoffen, die bisher nicht recycelt werden konnten. Vor allem bunte und Multilayer-Verpackungen (z.B. Aufschnittverpackungen) landeten in der Verbrennung, wenn die Schale nicht von der Folie vor dem Wegwerfen getrennt wurde. Mit der neuen Technologie ist Rittec bereits international unterwegs: In Brasilien, wo Einwegverpackungen oftmals noch deponiert werden, wurde das Verfahren vorgestellt und gewann den Gründerpreis „Startups Connected 2022“, der als ein Türöffner zum brasilianischen Markt gilt.

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Image Credits: Rittec Umwelttechnik