INNOVATIONEN
Diese Innovation sorgt für Aufsehen: Das Hamburger Start-up traceless hat eine plastikfreie Alternative zu Kunststoff und Bioplastik entwickelt. Das neue Material ist biobasiert, verbraucht aber keine Lebensmittel-Ressourcen, wird stattdessen aus pflanzlichen Reststoffen der Agrarindustrie hergestellt. Namhafte Konzerne kooperieren mit traceless. Dazu gehören der Online-Händler OTTO sowie der Luftfahrtkonzern Lufthansa.
Produktion verbraucht 87 Prozent weniger Emissionen als Neukunststoff
Die Rahmendaten zum neuen Material: Produkt und Produktionsprozess sind frei von giftigen Chemikalien. Die Herstellung und Entsorgung von traceless verursacht bis zu 87 Prozent weniger CO2-Emissionen als Neukunststoff. Nach Angaben der Hamburger Gründerinnen Anne Lamb und Johanna Baare sei das Material innerhalb von zwei Wochen abgebaut.
traceless eignet sich für Verpackungen und Einweg-Artikel
Das Unternehmen produziert traceless als Basismaterial in Form eines Granulats. Dieses
Granulat kann von der kunststoffverarbeitenden Industrie mit bestehenden Anlagen zu flexiblen Folien, dreidimensionalen Formteilen, Beschichtungs- und Klebstoffanwendungen
weiterverarbeitet werden. traceless ist für eine Vielzahl von Produkten geeignet, die oftmals ungewollt in der Umwelt landen – von Verpackungen über Einwegartikel bis hin zu Produkten mit hohem Abrieb.
Impact ist wissenschaftlich belegt und von flustix zertifiziert
Das neue Material wurde ganzheitlich entwickelt, sämtliche Wirkungsindikatoren fließen in die Entwicklung mit ein. Eine erste Ökobilanz (Life-Cycle-Assessment) misst die Umweltauswirkungen des Materials über den gesamten Lebenszyklus – von Rohmaterialien über das Produkt bis hin zur Entsorgung. Die nach wissenschaftlichen Standards durchgeführte Analyse belegt die positive Wirkung auf Ressourcenverbrauch, Klimaauswirkungen und Landnutzung. Die Plastikfreiheit des Rohstoffes wurde von flustix und seinen Partnern geprüft und zertifiziert (wie das genau funktioniert, steht hier). „Wir freuen uns, dass wir eine so erfolgsversprechende Innovation begleiten dürfen“, sagt flustix-Nachhaltigkeits-Expertin Xenia Kersten.
Das Start-up ist bereits mehrfach ausgezeichnet
Das junge Unternehmen sorgt in der Branche für Aufsehen – und wird mit entsprechenden Auszeichnungen gewürdigt. Im laufenden Jahr gewann traceless den Deutschen und den Hamburger Gründerpreis. Weitere nationale und internationale Auszeichnungen: Falling Walls Venture Science Breakthrough of the Year 2021, Biopolymer Innovation Award 2021 und sowie eine Auszeichnung bei der Advanced Materials Competition 2020.
Erste Produktionsanlage läuft bereits
Gegründet wurde das Start-up im Jahre 2020 von der promovierten Verfahrenstechnikerin Dr. Anne Lamp und Johanna Baare, Expertin für Social-Impact-Start-ups. Mittlerweile ist das Team auf 26 Menschen angewachsen, eine erste Pilot-Produktionsanlage läuft bereits. Das Interesse der Investoren ist groß: Nach einer erfolgreichen Seed-Investmentrunde im Frühjahr 2021 erhielt traceless die Zusage für eine 2,42 Mio. Euro Förderung des European Innovation Council (EIC) im Rahmen des Horizon Europe Programms EIC Accelerator. Eine weitere Investmentrunde ist für Ende 2022 geplant.
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