Editorial zum Juli-Newsletter

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Liebe Leute,

um das deutsche Recycling-System ist eine heftige Diskussion entbrannt. Auslöser: Die Mitte Juni ausgestrahlte ARD-Doku „Die Recyclinglüge“. Die beiden Autoren Tom Costello und Benedikt Wermter unternehmen einen Rundumschlag und kommen zum Fazit: Die Recycling-Industrie ist gescheitert. Unsere Bemühungen, den Abfall zu trennen und wieder aufzubereiten, enden im Ozean oder auf der illegalen Müllkippe.

So sehr ich mich darüber freue, dass diese aufsehenerregende Doku das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, so sehr ärgere ich mich auch über einige pauschalisierte Vorwürfe der Autoren. Sie argumentieren mit unterschiedlichen Recyclingquoten, stellen mit eindrucksvollen Bildern Zusammenhänge her, die nicht allgemeingültig sind – und emotionalisieren ein Thema, das wir dringend rational betrachten müssen.

Das fängt bei der Mülltrennung an. In diesem Newsletter tauchen wir ein in die Gelbe Tonne, bzw. den Gelben Sack, erzählen, welche Wertstoffe und Potenziale darin stecken – und warum das System an manchen Stellen dringend optimiert werden muss. Ja, da bin ich bei den Autoren der „Recyclinglüge“ – das System ist sicher noch nicht optimal. Gescheitert ist es jedoch keineswegs. Denn: Wir haben zwar schon etwas geschafft, aber das ist erst der Anfang, jetzt geht es erst richtig los.

An der Stelle möchte ich die Verdienste eines Politikers würdigen, er ist der Vater der Gelben Tonne: Klaus Töpfer. Der damalige Bundesumweltminister und CDU-Politiker war Anfang der 1990er Jahre unter Kanzler Kohl seiner Zeit weit voraus, als er das Duale System in Form des Grünen Punktes auf den Weg brachte – mit voller Überzeugung, gegen viele Widerstände. Klaus Töpfer wird diesen Monat 84 Jahre alt. Wir gratulieren ihm und wünschen ihm beste Gesundheit. Ach ja, umgesetzt hat das System ein anderer, eine ganz schöne Nervensäge, der ebenfalls Respekt gebührt. Wen ich meine, lest ihr hier.

Nun aber rein in die Gelbe Tonne. Wenn dir unsere Geschichten und unser Newsletter gefällt, freuen wir uns über eine Empfehlung!

Herzlichst,
Malte Biss
flustix-Gründer und Geschäftsführer